"Bachs Platz" Markt 16

KlangRaum Bach Benefizkonzert für eine BachWelt Weimar

Wolfgang Brunner & Anders Muskens – Cembalo

„BACH-FAMILIENBANDE“

Werke von Carl Phillip Emanuel & Johann Christian Bach


HINWEIS:

Die Benefizkonzerte „Klangraum BACH“ im Rahmen des Festivals verdanken wir unseren KünstlerInnen, die ohne Honorar auftreten. Sie geben damit ein starkes und unüberhörbares Statement ab: Wir spielen mit Herzblut und Verstand für die Entwicklung der BachWelt Weimar am einzig authentischen Wohnort!

Unser herzlichster Dank an alle Mitwirkenden!


Programm

Carl Philipp Emanuel Bach (1714-1788)

Sonate a-moll Wq 49/1 (1742)

 

Carl Philipp Emanuel Bach (1714 -1788) 

12 Variations auf die Folie d’Espagne (1778); Wq 118/9 (H.263)

 

Johann Christian Bach (1735-1782)
Sonate Nr. 3 in G-Dur, Op. 5 Nr. 3
Allegro – Allegretto (Thema & 4 Variations)

 

Johann Christian Bach (1735-1782)
Sonate Nr. 6 in c-Moll, Op. 5 Nr. 6
Grave - Allegro moderato (Fuga) - Allegretto


DUO:
Johann Christian Bach (1735 - 1782)

Sonata pour Deux Clavecins ou Piano Forte G-Dur op. 15 / 5 (1779 ?)
Allegro - Tempo di Minuetto

 


Erläuterungen zum Programm

 Im großen Abstand von 21 Jahren geboren, gab es dennoch enge Familienbande wie auch musikalische Verbindung zwischen dem Zweitgeborenen „Weimarer“ Bach-Sohn und dem in Leipzig letztgeborenen Bach-Sohn Johann Christian, auch der „Londoner Bach“ genannt. So ging Johann Christian, der als ein Liebling des Vaters galt und von diesem zu seiner Lebenszeit musikalisch ausgebildet wurde, nach dem Tod des Vaters nach Berlin zu seinem Halbbruder Carl Philipp Emanuel, um seine musikalische Ausbildung bei ihm fortzusetzen.

 

Beide Söhne bewegten sich am Puls der Zeit, nahmen faszinierende Entwicklungen im Zeitraum des Spätbarocks sowie des Übergangs zur Wiener Klassik und zählten zu den diese beiden Musikstile prägenden Komponistenpersönlichkeiten.

 

Carl Philipp Emanuel reformierte als Hauptvertreter des sogenannten „Empfindsamen Stils“ die Musiksprache seiner Zeit. „Aus der Seele sollst Du spielen, und nicht wie ein abgerichteter Vogel…“ mit dieser Forderung nach einem Höchstmaß an Gefühl und Freiheit des Individuums traf er den Geschmack des erwachenden Bürgertums: Wer zu seiner Zeit vom „großen Bach“ sprach, meinte selbstredend Carl Philipp, und nicht Johann Sebastian!

 

Bildungsreisen durch Europa, die dem Vater verwehrt waren, eröffneten den Bach-Söhnen eine enorme Horizonterweiterung: Johann Christian, auch der „Londoner Bach“ genannt, wurde nach seinen Stationen in Berlin und den italienischen Städten Mailand und Bologna als Compositeur italienischer Opern in London quasi zum Nachfolger von Georg Friedrich Händel. In die Jahre 1764 und 1765 fällt die Begegnung von Johann Christian mit dem damals 8-jährigen Mozart und dessen Vater. Wolfgang Amadeus und Johann Christian musizierten erstmals gemeinsam, der Stil des Bach-Sohnes wurde vom kindlichen Mozart bereits aufgegriffen und lässt sich in den ersten Londoner Sinfonien , aber auch in späteren Werken Mozarts wiederfinden.

 

Höchst erfolgreich waren sie jedenfalls alle beide: „So viel Geschmeidigkeit des Geistes, soviel Akkomodation in den Genius des Säkulums hat wohl noch niemand wie dieser Bach gehabt (…) Mitten unter den Leichtfertigkeiten des Modegeschmacks schimmert immer der Riesengeist seines Vaters durch…“ schwärmt Schubart über Johann Christian Bach in den „Ideen zur Ästhetik einer Tonkunst“ anno 1806.

Während kein Geringerer als Mozart selbst Carl Philipp Emanuel lapidar das wohl größtmögliche Lob ausspricht: „Er ist der Vater, wir sind die Bub´n. Wer von uns ´was Rechtes kann, hat von ihm gelernt.“

 


Künstlerbiografien

Anders Muskens

Anders Muskens (geb. 1993) ist ein kanadischer Fortepianist, Cembalist und Ensembleleiter, der sich auf historische Tasteninstrumente und Musikwissenschaft spezialisiert hat. Er tritt in ganz Europa und Nordamerika auf und ist bekannt für seine Interpretationen von Musik des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Er studierte Fortepiano am Königlichen Konservatorium in Den Haag bei Bart van Oort und Petra Somlai und promoviert derzeit in Musikwissenschaft an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Seine Forschungsarbeit befasst sich mit rhetorischem Schauspiel und frühmodernen Theaterpraktiken in der Musikaufführung. Muskens ist Gründer und Leiter des Das Neue Mannheimer Orchester, das sich der Wiederbelebung der Musik des Mannheimer Hoforchesters verschrieben hat. Das Ensemble trat bei großen Festivals wie den Schwetzinger SWR Festspielen auf und nahm für Etcetera Records und Naxos auf. Zu seinen Solo- und Ensembleprojekten gehören "Army of Generals" und “Beethoven’s Forgotten Piano Concerto" (2024). Er trat im Concertgebouw Amsterdam, beim Utrecht Early Music Festival und in der Salle Bourgie auf. Seine Beethoven-Interpretationen wurden als „nicht nur vital und spannend, sondern auch neu und revolutionär“ (Early Music America) beschriebe.

 

Seine Diskografie umfasst "Beethoven: Waldstein & Appassionata Sonatas" (2023), “Vogler: Travel Souvenirs for Keyboard" (2025) und "Louise Farrenc: Complete Works for Violin and Fortepiano" (2023). Er gewann den ersten Preis beim Early Music Young Ensemble Competition (London, 2018) und den Sir James Lougheed Award of Distinction (2024). Er wird von der Sonus Artist Agency vertreten.

 >>>> Zur Künstlerhomepage

 

Wolfgang Brunner gastiert seit Internationalen Wettbewerbserfolgen für Cembalo und Hammerflügel regelmäßig bei allen bedeutenden europäischen Festivals. 1985 bis 2024 unterrichtete er u.a. an der Universität Mozarteum Salzburg. Veröffentlichungen im Bereich Historischer Tanzforschung (u.a. MGG-Artikel), zur historischer und pädagogischer Improvisationspraxis, außerdem bisher ca. 70 CD’s mit seinem Barock-Ensemble "Salzburger Hofmusik" und solistisch, darunter viele Ersteinspielungen vom Frühbarock bis Carl Orff, die mehrfach mit Preisen ausgezeichnet wurden.

 


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Dank unserer Benefiz-KünstlerInnen!



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